Unterstützung für Inklusionsbetrieb

Der integrative Caterer MDS, ein Tochterunternehmen von Westfalenfleiß, stellt Ende Juni seinen Betrieb in Münster ein. Jetzt wird über die Gründung eines städtischen Inklusionsbetriebs diskutiert. Der NRW-Arbeitsminister hat dazu eine klare Meinung.

Vor der anstehenden Betriebsschließung der integrativen Münsteraner Dienstleistungsservice GmbH (MDS)  gibt es ministeriellen Rückenwind für den Vorschlag der CDU-Ratsfraktion zur Gründung eines städtischen Inklusionsbetriebs in Münster. Dort könnten Menschen mit Behinderung arbeiten, die zuvor etwa beim Westfalenfleiß-Tochterunternehmen MDS in der Gastronomie sowie im Catering- und Eventbereich gearbeitet haben. So zumindest die Idee der Christdemokraten.

Und diese stößt bei NRW-Arbeitsminister Karl-Josef Laumann auf Anklang, wie aus einem Brief an CDU-Parteikollegin und Ratsfrau Babette Lichtenstein van Lengerich hervorgeht. Er begrüße den Ratsantrag zur Gründung eines städtischen Inklusionsbetriebs, teilte Laumann der arbeitsmarktpolitischen Sprecherin der CDU-Ratsfraktion in einem dreiseitigen Schreiben mit. Und lieferte gleichzeitig neben dem Verweis auf das Landesprogramm „Integration unternehmen!“ Namen und Telefonnummern möglicher Ansprechpartner mit.

Unterstützung aus Düsseldorf

Lichtenstein van Lengerich zeigte sich erfreut über die „konkrete Hilfestellung“ aus Düsseldorf. Vor einigen Wochen hatte sie den Minister zu dem Thema angesprochen, der zugesagt habe, sich über den Fall MDS zu informieren. Bekanntermaßen hatte das Unternehmen, das über eine hochmoderne Großküche mit einer Kapazität von 2500 Essen am Gustav-Stresemann-Weg verfügt und auch das Café auf Gut Kinderhaus betrieb, Ende November angekündigt, den Geschäftsbetrieb einzustellen. Man sehe dauerhaft keine Chance, in die schwarzen Zahlen zu kommen, hieß es zur Begründung.

14 Menschen mit Handicap vermittelt

Nach Kenntnis von Laumann sind von den 36 MDS-Mitarbeitenden mit Behinderung (daneben gibt es rund 20 weitere Beschäftigte) bereits 14 in neue Arbeitsverhältnisse vermittelt worden; für zwei weitere sei die Rückkehr in eine Werkstatt für behinderte Menschen vorgesehen. Für die verbleibenden 20 Mitarbeiter mit Handicap dauerten die Vermittlungsbemühungen. Er sei aber zuversichtlich, dass die Vermittlung in nachhaltige Beschäftigungsverhältnisse gelingen werde, so Laumann.

Wird ein Inklusionsbetrieb gegründet?

Mit Blick auf einen möglichen städtischen Inklusionsbetrieb regte Laumann an, die Schulverpflegung als Geschäftsfeld in den Blick zu nehmen. In diesem Bereich wittert auch Lichtenstein van Lengerich Potenzial. Und sieht zugleich „Chancen für die regionale Landwirtschaft“.  „Eine Möhre aus Wolbeck ist uns lieber als eine Bio-Tomate aus Spanien“, betonte die Ratsfrau unter Verweis auf kurze Lieferketten.

Ob es überhaupt zur Gründung eines städtischen Inklusionsbetriebs kommen wird, ist aber noch unklar. Die Koalition aus Grünen, SPD und Volt scheint davon aktuell noch nicht überzeugt zu sein. Unterdessen liest Lichtenstein van Lengerich aus dem jüngsten Bericht der Stadtverwaltung über die Beschäftigung von Menschen mit Schwerbehinderungen Zustimmung für den CDU-Vorstoß heraus.

Quelle: Münstersche Zeitung